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Der Marder.

Wo, wo (lebt) der Marder?
Auf der grünen Wiese von Tscheremtschan,
auf der grünen Wiese, auf der grossen Wiesenflur.
Wenn er durch die Wiese streift, hinterlässt er keine Spur,
er hinterlässt keine Spur, er macht keine Fährte,
er schüttelt keinen Tau herab, er beschädigt nicht den Rost.
Wenn er durch den Wald streift, beschädigt er keinen Baum,
er beschädigt keinen Baum, er bricht keinen Zweig,
er bricht keinen Zweig, er schüttelt kein Blatt ab.
Er springt von Baum zu Baum,
er greift von Zweig zu Zweig,
er gleitet über die Blätter".
Wer sah den Marder,
wer bemerkte den schönen Marder?
Ein in Wäldern gehender Hauptjäger sah ihn,
ein in Wäldern gehender Hauptschütze bemerkte ihn.
Der Hauptjäger lud seine Flinte:
"Ich erschiesse dich, ich erschiesse dich, Marder, ich töte dich, ich töte dich, schöner Marder!" "Erschiess mich nicht. Hauptjäger,
töte micht nicht. Hauptschütze,
mache meine Marderjungen nicht zu Waisen,
auch für dich selbst, junger Mann, wird es nicht gut!"
(Aber) der Jäger wartete ein weiteres Wort nicht ab,
der junge Mann lud seine Flinte,
er tötete den Marder.
Der Jäger warf ihn auf das Pferd.
Als sich der junge Mann nach Hause begab,
sang der junge Mann schöne Lieder.
Als der junge Mann nach Hause kam,
(als) der junge Mann den unizäunten Hof betrat,
kam des jungen Mannes genommene Gattin heraus,
seine Gattin brach in Klagen aus:
"Ach, Gatte, Gatte, du Jäger, du, Mann, Mann, du Schütze,
was für ein Tier hast du, Gatte, getötet,
was für ein Tier hast du, Mann, umgebracht?
Warum hat uns Nischke-pas gestraft?
Auf zwei Bänken liegen unsere kleinen Kinder tot!
Als der junge Mann die Stube betrat,
schlug er in seine beiden Hände,
rang er seine zehn Finger.




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Die Erde entstand, die Erde wuchs,
was entstand auf der Erde?
Es entstand [erst jetzt] ein grosser' Hügel,
auf dem Hügel wuchs ein Haselwäldchen.
Das Wäldchen wuchs hinter Pensa.
Im Wäldchen hört man Laute,
hört man Laute, hört man Rufe.
Was für Laute hört man dort,
Was für Rufe hört man dort?
Man hört die Rufe, man hört die Laute,
weil durch das Wäldchen ein schöner Marder streift,
ein schöner Marder, ein schönes Tier.
streift mit seinen Jungen durch das Wäldchen,
streift umher und singt schön.
Der schöne Marder klettert in einen Baumwipfel,
Zur Zeit des Morgenrots rutt er ins Freie.
Wer hörte seine Stimme?
Ein reicher Mokschane, ein Ersäne aus Pensa,
hörte seine Stimme.
Der Ersäne aus Pensa trat in die Stube,
Er sagt zu seiner Gattin, er spricht zu seiner Gattin:
"Ach, Gattin, Gattin, sage ich, Gattin,
Als ich herausging,
war dort im Wäldchen
eine schöne Stimme, (waren) schöne Laute zu hören
Wart, ich gehe, Gattin, ich gehe,
ich sattle den schönen Dunkelbraunen,
ich gehe in das Wäldchen."
Zum Ersänen aus Pensa sagt seine Gattin:
"Gatte, der du da bist,
was lässt du mich allein im Bett,
vielleicht wird das Leben aus mir entweichen, bevor du zurückkommst,
mein Leben wird entweichen in der leeren Stube."
Der Ersäne aus Pensa sagt zu seiner Gattin:
"Vielleicht stirbst du nicht, Gattin, bis ich zurückkomme.'
Er sattelte seinen Dunkelbraunen,
er nahm seine Flinte,
er setzte sich auf den Dunkelbraunen,
er nahm seine zwei Jagdhunde,
er ging nach dem Haselwäldchen.
Als der Ersäne aus Pensa (dort) ankam,
ging er um das Wäldchen herum,
(aber) er fand keinerlei Fährte,
er sah keinerlei Spur.
Der Ersäne aus Pensa denkt:
"Halt, ich gehe in das Haselwäldchen hinein."
Als er in den Laubwald eintrat,
sah er: der arme Marder läuft
mit seinen Jungen von Baum zu Baum.
Junge hat er zwei.
Der Ersäne aus Pensa schaut.
Er lud seine Flinte,
er begann auf den Marder zu zielen.
Der Marder sieht: er wird ihn gleich töten.
Da begann er wie ein Mensch zu sprechen:
"Ersäne aus Pensa, Mokschane aus Pensa,
triff nicht meinen wachsenden Körper,
vergiesse nicht mein rotes Blut,
ich nähre und hüte, zwei Junge,
sie bleiben dann als Waisen zurück!"
Der schöne Marder sagt und spricht:
"Ersäne aus Pensa, Mokschane aus Pensa,
erschiesse mich nicht, triff mich nicht!
Ich hörte: deine Gattin liegt krank
das dritte Jahr im Bette.
Ersäne aus Pensa, Mokschane aus Pensa,
du, komm nahe mir,
ich sage dir (etwas) für deine Gattin,
ich gebe ihr eine Arznei,
ich gebe (ihr) aus diesem Wäldchen
einen Wipfelzweig vom ersten Baum,
geh, nimm ihn und bringe ihn nach Hause,
heize die heisse Sauna,
koche ihn in heissem Wasser,
bade deine genommene Gattin in der Sauna,
lass sie drei Tage von jenem Wasser trinken,
dann wird deine genommene Gattin gesund,
dann wird sie gesund und steht auf."